Rasenschnitt hat im Gegensatz zu vielen anderen Kompostmaterialien wie Staudenschnitt oder Blättern zwei entscheidende Eigenschaften: Einen sehr hohen Wasseranteil und durch das Zerkleinern im Rasenmäher auch eine sehr große Oberfläche.

Das führt dazu, dass der abgemähte Rasen sehr dicht zusammenfällt und im Handumdrehen anfängt zu faulen. Bei den unteren Schichten fängt der Fäulnisprozess extrem schnell an und es entwickelt sich ein sehr unangenehmer Geruch. Grund dafür ist letztlich, dass zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht. Ohne gute Luftzufuhr im Kompost, sterben die Mikroorganismen ab, die in einem gut durchmischten Kompost die Rotte-Arbeit verrichten und die Biomaterialien in Humus verwandeln. 

Auch die vielen größeren Tierchen wie Asseln und Regenwürmer brauchen zwingend Sauerstoff. In diesem fauligen, einseitigem Gemisch aus Rasenschnitt sind es daher vor allen Dingen Organismen, die  anaerob, also ohne Sauerstoff, den Rasen zersetzen. Das hat dann allerdings nichts mehr mit Kompostierung zu tun. Die „Rasenpampe“ wird nur teilweise zersetzt und verfault zunehmend. 

Quelle: https://www.kompost-tipps.de/rasenschnitt-kompostieren/

stinkende Rasenpampe
stinkende Rasenpampe

Möglichkeiten den Rasenschnitt zu entsorgen

  • Rasen nach dem mähen liegen lassen , Nutzung eines Rasenmäher Mulch Aufsatzes
  • Rasenschnitt zusammen mit Strauchschnitt kompostieren
  • Rasenschnitt zum Mulchen nutzen
  • Über den Biomüll entsorgen
  • Über den Wertstoffhof entsorgen
  • Pflanzenjauche mit Rasenschnitt herstellen
  • Bokashi  aus Rasenschnitt herstellen

Rasenschnitt kompostieren 

  • Rasenschnitt antrocknen lassen
  • Rasenschnitt mit groben kompostierbaren Material mischen
  • Rasenschnitt kompostieren
    Nährhumus nach ca. 3 Monaten enthält noch leicht zersetzbare organische Substanz (in Abhängigkeit von reifeförderten Zugaben)
  • Umschichtung Kompost bis Reifekompost mit vollständigen Rotteprozess entstanden ist (Beispiel Bild ca. 1.Jahr , 1 Umschichtung, 1 Siebung)
  • Grundreinigung Reifekompost mit Kompostsieb

Pflanzenjauche mit Rasenschnitt 

Auf zehn Liter Wasser nutzt man ein Kilo feinen Rasenschnitt. Gärungsprozess ist nach 3 bis 14 Tagen (Wärme abhängig) abgeschlossen. Steigen keine Bläschen beim Umrühren mehr auf, ist die Jauche fertig.

Das Mischen verschiedener Pflanzen steigert die Vielfalt der in der Jauche enthaltenen Nährstoffe.

Pflanzenjauche

Rasenschnitt als Mulch

Blumen- und Gemüsebeete freuen sich über eine etwa fingerdick Mulch Schicht aus angetrockneten Grashalmen. Dadurch trocknet der Boden nicht so schnell aus und wird bei Regen weniger weggeschwemmt. Gleichzeitig ist Rasenschnitt eine nährstoffreiche Nahrung für Bodenbewohner, die wiederum zu einer verbesserten Bodenqualität beitragen. Gleichzeitig hemmt die Mulchschicht den Unkrautwuchs. Je kürzer der Rasenschnitt, desto schneller erfolgt die Zersetzung.

  • Rasenschnitt antrocknen
  • ca. eine fingerdicke Schicht Mulch auf die Beete aufbringen

Rasenschnitt in der Biotonne oder dem Wertstoffhof entsorgen

Hat man für den Rasenschnitt gar keine Verwendung, bleibt immer noch:

  • die Biotonne
  • der Wertstoffhof (1 Grüngut Sack kostet 1 Euro) 
Grüngut Sack der Stadt Chemnitz

HINWEIS

Rein rechtlich gilt Rasenschnitt als Abfall!

Wer Rasenschnitt außerhalb des eigenen Grundstücks illegal entsorgt, dem drohen saftige Bußgelder.
Sie dürfen den Schnitt also nicht in der freien Natur entsorgen, selbst wenn es sich dabei um Brachland, Wiesen oder Wälder handelt.
Den Rasenschnitt im eigenen Garten zu verbrennen ist ebenfalls verboten.